Montag, 2. Januar 2012

Eindrücke vom Karate-Lehrgang in Basel

Vor zwei Monaten leitete ich in Basel, Schweiz, einen Karate-Lehrgang, der eine Einführung in Theorie und Praxis des Stocks ( bzw. Kon) im Shōtōkan-Ryū bot. Nun erhielt ich ein paar Erinnerungsphotos, die mich veranlaßten, kurz meine Eindrücke vom Lehrgang zu schildern.


Das Teilnehmerfeld bestand aus schweizerischen, deutschen und französischen Karateka, von denen die Mehrzahl schon „etwas“ länger Teil der Karate-Welt ist. Alle Anwesenden waren sehr wissbegierig und trotz qualmender Köpfe – den Begriff „Lehrgang“ nehme ich wörtlich, d.h. ich vermittle tatsächlich Inhalte – bis zum Ende äußerst konzentriert. Für mich bot sich also ein gutes Umfeld, um Schritt für Schritt auch komplexere und anstrengendere Übungen einzuführen.





























Meine Lehrgangsziele waren, daß alle Teilnehmer (1) den vollständigen Ablauf der Kata Shūji no Kon einschließlich ihrer technischen Anwendungsmöglichkeiten kennenlernen und (2) den technischen Zusammenhang zwischen „leerer Hand“ (unbewaffneten Verfahren) und den Stocktechniken im Shōtōkan-Ryū nachvollziehen und gewinnbringend umsetzen können. Rückmeldungen der Anwesenden bestätigten, daß beide Ziele erreicht wurden.



Ganz nebenbei bekam auch ich selbst mal etwas Neues zu Gesicht, nämlich eine großformatige, von Ōshima Tsutomu Sensei unterzeichnete Kalligraphie, die er in den 1970er Jahren einem seiner damals ranghöchsten Schüler in Europa schenkte. Es handelt sich bei ihr um eine aus vier Schriftzeichen bestehende Redewendung (Yoji Seigo). Japanisch wird sie „Iichi Kanshi“ gelesen und sie bedeutet etwa „Durchdringe dies mit Einem“ oder „Durchdringe ihn mit Einem“. Solche Funde lassen mein Herz höherschlagen!


Dankeschön und Merci bien nach Basel!

© Henning Wittwer