Hierzu erläuterte ich anfangs das um 1900 herum gebräuchliche Tai-Yō-Konzept sowie das herkömmliche Verständnis von Kata im Verhältnis zum Kumite.
Von diesen Trittsteinen ausgehend, vermittelte ich den Teilnehmenden aus Nah und Fern Grundlegendes zur von Funakoshi Gichin Sensei ausgeübten und gelehrten Krafterzeugung in den Tekki-Formen.
Obwohl diese Art von Körpereinsatz für alle eine ungewohnte Herausforderung darstellte, sah ich erfreut, dass sie sie einmütig umzusetzen versuchten.
Erfreut war ich deshalb, weil ich nur zu gut in Erinnerung habe, wie starrköpfig viele Karateka auf von mir in der Vergangenheit besuchten Lehrgängen mit verschiedenen japanischen Lehrmeistern, ungeachtet des unterrichteten Stoffs, „ihr Ding“ durchzogen …
Auf den Solo-Kata aufbauend, stellte ich zudem verschiedene einfache und komplexere Kumite-Formen vor, die sowohl Gō- als auch Jū-Aspekte des Shōtōkan-Ryū umfassten. Dabei verdeutlichte ich den Anwesenden immer wieder die Verbindung von Tekki einerseits und eingeübtem Kumite andererseits.
Darüber hinaus erklärte ich verschiedene, das Thema betreffende geschichtliche, sprachliche, taktische und methodische Hintergründe sowie einige technische Unterscheidungsmerkmale zwischen Tekki aus dem historischen Shōtōkan (1938–1945) und Fassungen dieser Kata aus anderen Übertragungslinien. Wer sie noch einmal „in Ruhe“ nachlesen möchte, hat dazu die Möglichkeit in meinem Band I und meiner Nyūmon-Übersetzung.
Als sehr angenehm empfand ich die lernwillige und konzentrierte Trainingsatmosphäre, die es mir ermöglichte, die eingeplanten Inhalte problemlos weiterzugeben. Abgerundet wurde mein Besuch durch die einwandfreie Organisation meiner Gastgeber.
Dankeschön nach Ilmenau!
© Henning Wittwer